Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Baustellen - Handhabung und Lagerung
Unter diesem Stichwort sind alle Maßnahmen zu verstehen, die mit Konsistenzeinstellung, Transport, Lagerung, Verarbeitung und Entsorgung bzw. der Reinigung leerer Behälter und gebrauchter Maschinen in Zusammenhang stehen. Da es sich bei Dispersionsfarben und pastösen Putzen um wasserhaltige Materialien handelt, ist dafür zu sorgen, dass diese bei der Lagerung weder direkter Sonneneinstrahlung noch Frost ausgesetzt werden: Bei starker Erwärmung besteht das Risiko von Antrocknungen oder Hautbildung durch Verdunstung von Wasseranteilen, außerdem steigt die Gefahr des Wachstums von Mikroorganismen im Produkt – insbesondere bei Anbruchgebinden –, da diese sich bei hoher Luftfeuchtigkeit im warmen „Mikroklima“ besonders schnell vermehren. Frosteinwirkung kann zu einer irreversiblen Koagulation des Bindemittels führen, wodurch das Material unbrauchbar wird. Generell ist auf möglichst dichten Verschluss der Gebinde zu achten und die Materialoberfläche nach einer teilweisen Produktentnahme ggf. mit etwas sauberem Wasser abzudecken. Vorsicht ist geboten bei warmer Witterung: Stehendes Wasser in Gefäßen ist oft hygienisch nicht einwandfrei. Deshalb muss die verarbeitungsfertige Einstellung des Materials immer mit frischem, sauberem Leitungswasser erfolgen.
Das Mischen von unterschiedlichen Produkten ist grundsätzlich abzulehnen. Bei größeren Objekten ist darauf zu achten, dass auf zusammenhängenden Flächen nur Materialien mit gleicher Chargenbezeichnung verarbeitet werden, weil es sonst zu Farbton- oder Strukturdifferenzen kommen kann. Wichtig ist schließlich das gründliche Reinigen aller Maschinen und Geräte unmittelbar nach Beendigung der Arbeiten oder bei länger andauernden Pausen, um schwer zu entfernende Antrocknungen zu vermeiden. Dabei ist das direkte Einleiten von Reinigungswasser in die öffentliche Kanalisation oder ins Erdreich verboten.