Technik und Verarbeitung von pastösen Putzen
Pastöse Putze werden in aller Regel gebrauchsfertig angeliefert. Außer Umrühren und Einstellen der Verarbeitungskonsistenz sind keine weiteren Handgriffe vor Beginn der Arbeiten erforderlich. Mischungsfehler sind damit ausgeschlossen. Das führt zu einer hohen Sicherheit bei der Verarbeitung und damit auch zu qualitativ hochwertigen Oberflächen.
Wie bei allen Putzarbeiten ist es jedoch wichtig, vor der Applikation auf eine sorgfältige Prüfung und Vorbereitung des Untergrunds zu achten. Falls notwendig, muss die zu beschichtende Oberfläche vorbehandelt (egalisiert oder grundiert) werden. Speziell bei Arbeiten im Außenbereich sind zudem die Witterungsgegebenheiten zu beachten. Vor allem das Trocknungsverhalten von pastösen Putzen ist abhängig von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftbewegung. Allgemein gilt, dass pastöse Putze ab einer Temperaturgrenze von + 5 °C verarbeitet werden können. Eine Ausnahme bilden die Dispersions-Silikatputze, die + 8 °C benötigen. Darüber hinaus gibt es von den meisten Herstellern mittlerweile auch spezielle "Winter"rezepturen, die eine Verarbeitung bereits bei Temperaturen ab + 1 °C ermöglichen.
Neben der gebrauchsfertigen Lieferform sind es dann vor allem die optimale, geschmeidige Konsistenz sowie das gute Haftvermögen, von denen der Verarbeiter profitiert. Hinzu kommt die leichte Strukturierbarkeit des Materials. Pastöse Putze sind nicht kennzeichnungspflichtig. Besondere Schutzmaßnahmen sind daher bei der Verarbeitung nicht notwendig. Es genügen die üblichen Abdeckarbeiten. Lediglich bei Dispersions-Silikatputzen ist hierbei wegen der Alkalität der Produkte ein etwas erhöhter Aufwand nötig. Wichtig für die Entsorgung: Eingetrocknete, abgebundene Putzreste sind nicht behandlungsbedürftig und können daher mit dem Hausmüll entsorgt werden.
Die Applikation der pastösen Putze ist unkompliziert und kann mit den verschiedenen Arbeitsgeräten wie Kelle (Traufel), Rolle oder Bürste direkt aus dem Eimer erfolgen. Beim Auftragen ist auf ein kontinuierliches Verarbeiten zu achten, um Ansätze zu vermeiden. Das Reiben auf den Flächen sollte nur von einer Person durchgeführt werden, um eine gleichmäßige "Handschrift" zu erzielen. Zunehmend wird aber auch moderne Maschinentechnik eingesetzt, die Beschichtung also im Spritzverfahren aufgebracht. Dieser Technik kommt bei der Verarbeitung der pastösen Putze eine immer größere Bedeutung zu. Vor allem bei Großobjekten lässt sich hier eine spürbare Kosteneinsparung erzielen, nicht nur hinsichtlich der eingesetzten Arbeitszeit, sondern auch in Bezug auf Gebindeanzahl, Entsorgung etc. Hinzu kommt, dass bei der maschinellen Verarbeitung pastöser Putze auch die Kosten für die Zwischenreinigung von Schläuchen und Maschinen entfallen.
Zu den Vorteilen der pastösen Putze gehört nicht zuletzt, dass sie im Gegensatz zu sogenannten Sackputzen keine zusätzliche Schutzschicht benötigen. Das bedeutet, nach dem Auftragen und dem Strukturieren des Materials ist die Oberfläche fertig gestaltet. Das erspart den zusätzlichen Arbeitsgang des Überstreichens und somit Material und Lohnkosten.