Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Blocken, Verblocken
Hierunter versteht man das mehr oder weniger starke Zusammenkleben zweier beschichteter Oberflächen unter Druck- und/oder Temperatur- und/oder Feuchtigkeitseinwirkung. Die Prüfverfahren zur Bestimmung der Blockfestigkeit von Lacken und Lasuren sind in der DIN EN ISO 9117-2 festgelegt. Im weiteren Sinn jedoch wird der Begriff Blocken aber nicht nur bei einem Lack-zu-Lack-Kontakt, wie z. B. bei gestrichenen Holzfenstern (Rahmen gegen Fensterflügel), gebraucht, sondern auch für den Kontakt zwischen einer beschichteten Fläche und einem anderen, nicht lackierten Material (z. B. Kunststoffe), wenn dies zu einem merklichen Anhaften aneinander führt.
Dabei kann der Grad des Verblockens sehr unterschiedlich sein: vom leichten Aneinanderhaften, bei dem sich die beiden Flächen ohne sichtbaren Defekt leicht wieder voneinander trennen lassen, bis zum sehr starken Blocken, bei dem die Beschichtung der einen Seite beim gewaltsamen Trennen vom betreffenden Untergrund abgerissen wird und mit der Beschichtung der anderen Seite praktisch untrennbar verbunden bleibt.
Die Blockfestigkeit muss hierbei auch unter dem Gesichtspunkt der jeweiligen Schichtstärke einer Beschichtung, von Trocknungstemperatur und -dauer gesehen werden.
Es gibt verschiedene Additive, welche die Blockfestigkeit verbessern können; ihre Wirksamkeit beruht im Allgemeinen darauf, dass sie während der Trocknungsphase eines Beschichtungsstoffs an dessen Oberfläche wandern. Hierzu gehören z. B. Paraffin, Wachse, Stearate, mikrokristalline PE- und PP-Präparationen (siehe auch DIN EN ISO 4618).