Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Härte
ist definiert als die Widerstandsfähigkeit eines Materials gegen örtliche äußere Krafteinwirkung, im Wesentlichen bezogen auf die oberflächennahe Materialzone eines Werkstoffs (Werkstoffkunde). Auf dem Gebiet der Beschichtungsstoffe wird unter Härte die Eigenschaft einer Beschichtung verstanden, unabhängig vom jeweiligen Untergrund mechanischen Einflüssen zu widerstehen. Dies kann durch Kratzen, Schlagen, Stoßen oder Einschneiden mit einem gewissen Druck durch einen harten Gegenstand geschehen. Zur Ermittlung dieser spezifischen Eigenschaft sind verschiedene charakteristische Messmethoden gebräuchlich, wie z. B. Pendelhärte, Bleistifthärte, Ritzhärte, Buchholzhärte, Persozhärte, Steinschlaghärte, Kugelfallhärte u. a., die jeweils nach festgelegten Parametern gemessen bzw. bestimmt werden. Soll sich der Härtezustand nur auf die obere Zone beziehen, bezeichnet man dies als Oberflächenhärte. Bei Putzen aller Art werden typische Härteprüfungen im Allgemeinen nicht durchgeführt, weil Messungen – im Gegensatz zu glatten Lack- oder Farbfilmen – wegen der zerklüfteten Oberflächenstruktur kaum möglich und aussagefähig sind. Zur Bewertung von Härte und Elastizität werden bei Putzen meist Stoß- oder Schlagfestigkeitsprüfungen durchgeführt (siehe auch DIN EN ISO 4618).
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