Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Celluloseether

sind wasserlösliche Cellulose-Derivate, die in wässrigen Beschichtungsstoffen als Verdickungsmittel eingesetzt werden, wobei sie allein durch ihre Eigenviskosität wirksam sind, d. h. sie gehen keinerlei Reaktion mit anderen Bestandteilen (Bindemittel, Additive) ein, wie dies z. B. bei den sog. „Assoziativverdickern“ der Fall ist. Auch Fließeigenschaften, Spritzneigung beim Verarbeiten, Wasserrückhaltevermögen und andere Eigenschaften werden durch die Verwendung von Celluloseethern beeinflusst bzw. können durch gezielte Auswahl gesteuert werden.
Dabei geht es zum einen um den Viskositätsbereich des jeweils eingesetzten Celluloseether-Typs – in Abhängigkeit von Konzentration, Temperatur und Schergefälle etwa zwischen 400 und 40.000 mPa·s –, zum anderen um die Substitutionsart der zugrunde liegenden (Alkali-) Cellulose durch Veretherung: Celluloseether als Methyl-(MC), Methyl-Hydroxy-Ethyl-(MHEC), Methyl-Hydroxy-Propyl-(MHPC), Ethyl-Hydroxy-Ethyl-(EHEC), Hydroxy-Ethyl-(HEC), Carboxy-Methyl-(CMC)-Cellulose. Die Auswahl an Celluloseethern ist groß und umfangreich, beruhend auf Unterschieden im Molekulargewicht, im Substitutionsgrad, in der Kornfeinheit und im Löseverhalten (normal oder verzögert löslich).

Den Vorteilen einer außerordentlich großen Produktpalette mit den entsprechenden Auswahlmöglichkeiten steht als genereller Nachteil die bleibende Wasserlöslichkeit (Quellbarkeit) der damit verdickten Beschichtungsstoffe gegenüber. In der Praxis werden deshalb die gewünschten rheologischen Eigenschaften häufig durch eine Kombination mit Verdickern auf anderer chemischer Grundlage optimiert.

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