Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Fogging-Effekt
beschreibt ein ursprünglich aus der Kfz-Industrie bekanntes Phänomen. Man bezeichnet damit einen durch Kondensation flüchtiger Bestandteile aus den Innenverkleidungen fabrikneuer Pkw hervorgerufenen trüben Niederschlag auf der Innenseite von Autoscheiben. Dadurch erscheint die Durchsicht, bedingt durch einen dünnen, schmierigen Belag, nicht mehr klar, sondern „wie im Nebel“ (englisch: foggy). In der Lack- und Farbenindustrie versteht man unter dem Begriff Fogging-Effekt die Ablagerung dunkelgrauer bis schwarzer Feinstaub-Anteile aus der Innenraumluft auf Decken, Wänden, Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen. Beobachtet wird diese Erscheinung insbesondere in der ersten Heizperiode nach frisch durchgeführten Einrichtungs- und Renovierungsmaßnahmen bzw. auch in Neubauwohnungen. Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen wird diese Art von Fogging dadurch verursacht, dass höhersiedende organische Bestandteile (SVOC) aus Kunststoffen, Bodenbelägen und Klebern, Vinyltapeten, Anstrichen, Möbeln, Kerzen- oder Küchendunst an kühlen Oberflächen kondensieren und einen leicht klebrigen dünnen Belag bilden. Die beim Heizen entstehende zirkulierende Luftströmung mit dem darin enthaltenen Feinstaub streicht an diesen Belägen vorbei und die Staubpartikel bleiben kleben. Schon nach kurzer Zeit werden schwarze Niederschläge erkennbar.
Der gleiche Effekt ist häufig auch – ohne vorangegangene Renovierung – über Heizkörpern sichtbar, wenn diese nahe an einer Wand angebracht sind: Die in der erwärmten, aufsteigenden Luft zirkulierenden Feinstaubanteile werden in der Strömungsrichtung transportiert und bleiben dann an kleinsten Unebenheiten der Wand (Innenputz, Struktur- oder Raufasertapete) hängen. Mit der Zeit bilden sich dann scharf begrenzte schwärzliche Zonen an den betreffenden Stellen.