Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Hellbezugswert (HBW)

Der Hellbezugswert (HBW) ist ein Maß für die Helligkeit einer Oberfläche. Er stellt den Reflektionsgrad eines bestimmten Farbtons zwischen dem Schwarzpunkt (= 0 %) und dem Weißpunkt (= 100 %) dar. Der Hellbezugswert gibt dabei an, wie weit der betreffende Farbton vom Schwarz- oder Weißpunkt entfernt ist. So sagt z. B. ein Hellbezugswert von 85 für einen Farbton aus, dass dieser sehr hell ist, dass andererseits ein Farbton mit einem Hellbezugswert von 15 dunkel ist. Dunklere Farbtöne im Außenbereich unterliegen infolge des andauernden Wechsels zwischen Erwärmung durch Sonneneinstrahlung und Abkühlung während der Nachtstunden größeren Temperaturschwankungen als hellere Beschichtungen. Dies spielt eine besondere Rolle bei Wärmedämm-Verbundsystemen mit einem gegen Wärme und Kälte isolierenden Dämmstoff und einem relativ dünnen Putzsystem. Um das Auftreten von Spannungsrissen infolge großer Temperaturdifferenzen zu vermeiden, sollten nur Schlussbeschichtungen mit einem Hellbezugswert ≥ 20 angewendet werden (siehe BFS-Merkblatt Nr. 21, "Technische Richtlinien für die Planung und Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsystemen"). Bei einem HBW kleiner 20 empfiehlt sich eine objektbezogene Beratung und Einsatz spezieller Systeme (siehe DIN EN ISO 18451-1).

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