Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Serum
(von lat. serum = Molke): charakterisiert in der Lackindustrie eine über einem Beschichtungsstoff oder einem Bindemittel, z. B. einer Polymerdispersion, deutlich abgegrenzt stehende, farblose, oder schwach gefärbte, dünne Flüssigkeitsschicht. Zwar handelt es sich bei Serumbildung um einen unerwünschten Vorgang, der im Allgemeinen erst bei längerem unbewegtem Stehen des Materials auftritt, andererseits werden schon durch eine sehr geringe Serumschicht auf der Oberfläche Antrocknungen und Hautbildung verhindert. Serum besteht bei wässrigen Beschichtungsstoffen meist aus einem gewissen Wasseranteil, in dem Hilfsstoffe (Additive) gelöst sind, wie z. B. Emulgatoren oder alternative Stabilisatoren, z. B. Schutzkolloide.
Vermeiden lässt sich Serumbildung zum einen durch eine entsprechend verbesserte Stabilisierung des betreffenden Bindemittels, zum anderen durch sorgfältige Abstimmung aller Inhaltsstoffe, inklusive Additive wie Dispergier-, Netz- und Rheologiehilfsmittel, nach Art und Menge in einem Beschichtungsstoff. Dabei sind mögliche negative Wechselwirkungen zu berücksichtigen. Durch Anhebung der Viskosität mithilfe von gezieltem Verdickerzusatz kann meist Serumbildung verhindert werden. Häufig reicht aber auch schon eine einfache Anhebung des pH-Wertes bei wässrigen dispersionsgebundenen Formulierungen, um eine Verringerung des Serumanteils zu erreichen.