Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Ausblühungen
sind feste, mehr oder minder kristalline, salzartige Ausscheidungen auf der Oberfläche von Baumaterialien, verputzten Flächen oder auf Anstrichen. Ausblühungen können grundsätzlich nur durch die Mitwirkung von Feuchtigkeit entstehen. Das kann Baufeuchtigkeit, aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich, kapillar eindringende Feuchtigkeit oder Eigenfeuchtigkeit des frischen Baustoffs sein.
Dispersionsputze verursachen keine Ausblühungen, während es bei mineralischen Kalk-Zement-Putzen beim Auftragen unter ungünstigen Witterungsbedingungen (hohe Luftfeuchtigkeit, niedrige Temperatur) zu Ablagerungen auf der Putzoberfläche kommen kann. Grundsätzlich muss zwischen wasserlöslichen und schwer bzw. unlöslichen Ausblühungen unterschieden werden. Im ersten Fall kann es sich um Sulfat-, Carbonat-, Chlorid- oder Nitratausblühungen handeln, im letzten Fall nur um Calciumsulfat (= Gips) oder Calciumcarbonat (= Kalk), die in gelöster Form bzw. mit Kapillar-Feuchtigkeit an die Oberfläche wandern und sich dort als wasserunlöslicher Belag ablagern. Ein dauerhaftes Verhindern von Ausblühungen ist nur dann möglich, wenn jegliche Feuchtigkeitszufuhr sicher unterbunden wird. Deshalb dürfen Ausblühungen auch nur trocken abgebürstet werden – ein Abwaschen mit Wasser würde lösliche Ausblühungen erneut in Lösung bringen! (Siehe auch DIN EN ISO 4618: Ausblühen)