Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Haftzugfestigkeit
oder Abreißfestigkeit ist ein Maß für die Eigenschaft einer Beschichtung, auf einem bestimmten Substrat zu haften (Adhäsion) und dem Versuch, der senkrechten Trennung einen Widerstand entgegenzusetzen (DIN EN ISO 4624). Dazu wird unter definierten Bedingungen (Messfläche, Temperatur, Abzugsgeschwindigkeit u. a.) ein auf der Beschichtung des betreffenden Prüfkörpers aufgeklebter Stempel mittels einer Zugprüfmaschine senkrecht zur Substratoberfläche gleichmäßig bis zum Abriss (Bruch) abgezogen. Dieser Messwert wird dann als Kraft pro Fläche in MPa (N/mm2) oder Pa (N/m2) angegeben.
Wichtig ist dabei die Beschreibung des Bruchbildes, also ob der Bruch
• innerhalb der Beschichtung (Kohäsionsversagen),
• in der Grenzfläche Beschichtung/Substrat (Adhäsionsversagen) oder
• im Substrat selbst erfolgt ist.
Die Haftzug-Abreißfestigkeit kann im Messwert nie höher liegen als die Eigenfestigkeit der einzelnen Komponenten, wobei in einem Verbund immer das schwächste Glied maßgebend ist. Bei WDV-Systemen z. B. sollte der Abriss immer im jeweiligen Dämmstoff stattfinden, also im EPS-Hartschaum, in der Mineralwolle o. a.
Siehe auch: