Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Lagerstabilität, Lagerbeständigkeit
Hierunter versteht man die Zeitspanne, während der ein Beschichtungsstoff – im Allgemeinen in einem geschlossenen Behälter – ohne Änderung seiner Eigenschaften den eingestellten ursprünglichen Zustand beibehält. Die Verarbeitungsfähigkeit des Materials sollte ohne zusätzlich notwendige Maßnahmen, die über das übliche Maß hinausgehen, wie z. B. das Aufrühren vor der Verarbeitung, gegeben sein. Voraussetzungen dafür sind zum einen ein stabiler Beschichtungsstoff, zum anderen entsprechende Lagerbedingungen, d. h. dicht verschlossene Behälter, bei wasserhaltigen Produkten keine Frosteinwirkung, keine direkte Sonneneinstrahlung oder starke Erwärmung und andere mögliche negative Einwirkungen.
Unerwünschte Veränderungen eines Beschichtungsstoffs sind z. B. starkes, nicht aufrührbares Absetzen oder Entmischungserscheinungen, produktuntypischer Viskositätsabbau oder -zunahme, starkes Abfallen des pH-Wertes, Bildung von Agglomeraten, Koagulat oder Klumpen, Farbtonänderungen, Auftreten fauligen Geruchs infolge von Mikroorganismenbefall oder Schimmelbildung.
Die Lagerstabilität von Beschichtungsstoffen ist stark unterschiedlich und abhängig von Art und Menge des Bindemittels, Art und Höhe der Pigmentierung sowie von der Höhe der Viskosität generell (siehe DIN EN ISO 4618).