Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Poren, Porenbildung
(von griech. poros = Loch): Bezeichnung für kleine Hohlräume in Materialien. Poren können gewollt sein, z. B. bei der Herstellung von Porenbeton, Schaumkunststoffen, Filtermaterialien. Oder es handelt sich um unerwünschte Störungen, z. B. bei Metallüberzügen oder Beschichtungen. Außerdem muss zwischen offenen Poren (Porenbeton), die bei Feuchtigkeitseinwirkung eine hohe Saugfähigkeit aufweisen, und geschlossenen Poren (Polystyrol-Hartschaum) unterschieden werden.
Sichtbare Poren in einer Beschichtung, zu denen auch die sog. „Nadelstiche“ zählen, sind charakteristische Oberflächenstörungen, die verschiedene Ursachen haben können. Wohl am häufigsten für Porenbildung verantwortlich ist das Entweichen von Luft aus dem Untergrund an die Oberfläche des noch flüssigen Beschichtungsstoffs, der jedoch bereits soweit angezogen hat, dass sich die Oberfläche nicht mehr vollständig schließen kann.
Insbesondere bei stark saugfähigen Substraten, wie z. B. Faserzement und Porenbeton, kann es bei fehlender oder nicht ausreichender Grundierung zu sichtbarer Porenbildung in einer Beschichtung kommen. Auch eingeschlossene Luft infolge ungenügender Entschäumung, aufsteigende Gasblasen oder verdunstende Lösungsmittelreste können zu derartigen Oberflächenstörungen führen.
Von Porenbildung können unpigmentierte ebenso wie pigmentierte Beschichtungen aller Art betroffen sein, damit auch Dispersionsfarben und Dispersionsputze. Poren in bestimmten Holzarten werden vor der industriellen Möbellackierung im Allgemeinen mit sog. „Porenfüllern“, die in Konsistenz und Farbton an den Untergrund angepasst sind, geschlossen, um ein Sichtbarwerden eingeschlossener Luft oder ein Nachfallen der meist unpigmentierten oder lasierend eingefärbten Beschichtungsstoffe zu verhindern. Ausnahmen sind sog. „offenporige“ Lackierungen, bei denen die Porenstruktur auch nach der Beschichtung sichtbar bleiben soll.
Siehe auch: