Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Sanierputz
ist ein spezieller mineralischer Putz für die Sanierung von salzbelastetem Mauerwerk, der einerseits eine hohe Porosität und Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist, andererseits eine verminderte kapillare Wasseraufnahme besitzt, sodass er als wasserabweisend eingestuft wird. Die Aufgabe eines Sanierputzsystems besteht darin, im Mauerwerk vorhandene Salze in seinen Poren einzulagern. Dadurch können Ausblühungen an der Putzoberfläche langfristig verhindert werden. Die hohe Wasserdampfdurchlässigkeit fördert gleichzeitig die Austrocknung.
Da es sich bei Sanierputz um eine komplexe Materie handelt, wurden die Anforderungen, Prüfverfahren und Verarbeitungshinweise dafür in einem besonderen technischen Regelwerk (WTA Merkblatt 2-9-04 D Sanierputzsystem) festgelegt und genau beschrieben.
Sanierputze können nicht auf der Baustelle hergestellt, sondern nur als fertiger Werktrockenmörtel bezogen und verarbeitet werden. Ein Sanierputz ist prinzipiell das Gegenteil eines sog. „Sperrputzes“, der bei ebenfalls möglichst geringer kapillarer Wasseraufnahme eine nur sehr geringe Porosität und Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist. Bei einem permanenten Nachschub gelöster Salze und dem dadurch bedingten hohen osmotischen Druck würde ein Sperrputz in relativ kurzer Zeit seine Haftung zum Untergrund verlieren und dadurch unwirksam werden. Er ist deshalb zur Sanierung eines salzbelasteten Mauerwerks nicht brauchbar.